Entspannt Geige spielen – Interview mit Maria Busqué (inkl. 15 Tipps für GeigerInnen)

Wie Du beim Geigenspiel Schmerzen, Druck und Lampenfieber bekämpfst und durch Leichtigkeit, Freude und Qualität ersetzt. Geniess 1 Stunde+ Videocontent mit Flowexpertin und Musikerin Maria Busqué, inkl. hilfreiche, leicht umsetzbare Tipps zu den unangenehmsten Facetten des Geigenspiels.

Gedankentiefe, Humor, Kompetenz und Leidenschaft für ihr Tun. Das sind die wichtigsten Werte, die ich in ihren Texten sofort gemerkt und geschätzt habe. Ursprünglich ist Maria Busqué Piansitin, Cembalistin und hat als Spätanfängerin einen besonderen musikalischen Weg hinter sich. Aktuell hilft sie als Coachin MusikerInnen (nicht nur PianistInnen!) zu lernen wie sie mit statt gegen ihren Körper musizieren. 

Weil ich den Gedanken nicht nur für erfrischend, sondern auch essenziell halte, habe ich sie um ein Interview gebeten – und sie hat zugesagt. Die Aufzeichnung unseres Gesprächs, das ganz schön viele Geigenthemen streift und mit leicht umsetzbaren Tipps anregt, darf ich dir hier präsentieren. Um zur Textversion zu gelangen bitte weiterscrollen. Viel Spaß!

Geige spielen mit entspanntem Körper und Geist

EH: Herzlich willkommen, Maria! Schön, dass du da bist! Für diejenigen im Publikum, die Dich noch nicht kennen: wer bist Du und was machst Du?

MB: Ursprünglich bin ich Pianistin. Das ist mein erstes Studium gewesen, später bin ich zum Cembalo gewechselt und danach bin ich in die Körperarbeit eingestiegen. Aber vor allem bin ich bei einer Sache hängen geblieben, die heißt Resonanzlehre. (Das hat auch ein Geiger begründet, der heißt Thomas Lange.) Das habe ich dann drei Jahre als Fortbildung absolviert und unterrichte es nun in Vollzeit. Mittlerweile habe ich noch zwei weitere Fortbildungen hinzugefügt. 

  • Eine zum Thema Mentaltraining und innere Reflektion. 
  • Die andere nennt sich somatic experiencing, und es ist eine Traumatherapie, die auf den Kenntnissen vom Nervensystem basiert. 

Diese Erfahrungen verbinde ich in meiner Arbeit. Das ist jetzt gerade mein Leben. Das und Bücher schreiben. 

EH: Du hilfst MusikerInnen zu lernen wie sie mit statt gegen ihren Körper musizieren. Als ich das zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich mir: „Wow, spannend aber wie läuft’s?Wie funktioniert die Resonanzlehre? Wie kann das MusikerInnen und speziell GeigerInnen helfen, Schmerzen, Verspannungen loszuwerden und frei zu spielen?

MB: Genau deswegen ist dieses mit statt gegen. In der Streicherwelt wird sehr viel gegen den eigenen Körper gearbeitet. Vielleicht hat man auch nicht gelernt auf seinen Körper zu hören. Letztendlich sagt der Körper einem ja, was Sache ist. Die Frage ist: hören wir zu, oder hören wir es erst, wenn der Körper schreit? Meine Erfahrung sagt, dass Streicher Menschen sind, die eher zuhören, wenn er wirklich schreit. Sie sind ziemlich leidensbereit. 

In der Resonanzlehre gibt es einen Leitsatz, der heißt: 

„Je müheloser die Bewegung, desto resonanzreicher der Klang.“

Klang und Bewegung, bzw. hören und bewegen werden als Einheit verstanden. Also es ist nicht so: ich mache Spielbewegungen und dann höre ich mir das an. Es ist nicht die Folge, sondern Klang entsteht zeitgleich mit dem Spiel. 

Resonanzlehre muss man wirklich erleben… Es gibt eben Kräfte, die auf unseren Körper wirken und die wir bewusst oder unbewusst nutzen. In der Resonanzlehre lernen wir, wie wir diese wirklich bewusst nutzen können. Fürs Musizieren beispielsweise die Schwerkraft. Das hat meistens zur Folge, dass bestimmte Dinge im Körper auch sofort klarer werden. 

  • Die Wahrnehmung wird klarer. 
  • Das Gefühl für das eigene Spiel wird klarer.
  • Der Klang wird resonanzreicher.
  • Man fühlt sich frei, etc.

Das könnte so klingen wie so eine Art Zauberstab. Ist es aber nicht. Wir sind ein Nervensystem, das ständig lernt, ständig kalibriert, ständig seine Umgebung abscannt:

  • Wo fühlt sich das gerade gut an? 
  • Wo ist es nicht sicher?

Die Werkzeuge der Resonanzlehre bringen das Nervensystem in den Bereich, wo wir uns wirklich mit uns verbunden fühlen und aus dieser Verbundenheit heraus musizieren oder unser Bestes geben. 

Und eben nicht aus diesem Jetzt noch mal zehn Mal diese Oktaven spielen bis es klappt!“. Die Frage ist immer, aus welchem Ort in uns heraus wir agieren. Wenn wir aus der Verbundenheit heraus üben oder ins Probespiel fahren, ist es einfach ein ganz anderes Dasein, als wenn wir uns zwingen. 

Wir setzen uns auch wirklich sehr unter Druck. Besonders bei den hohen Streichern ist natürlich sehr sehr hoher Druck da. (Es ist auch sehr verständlich, weil es wenige Arbeitsstellen gibt usw.) Trotzdem: es gibt wenige Orchesterstellen, aber auch jemand, der gerade zuhört kann eine Stelle bekommen. Jeder kann eine Stelle bekommen. Die Frage ist: wie bereite ich mich vor? Wie kann ich das wirklich so angehen, dass es mir gut geht dabei? Letztendlich geht es darum, dass wir spüren was wir in dem Moment brauchen und uns dann auch geben.

EH: Das klingt wie ein gesunder Boden, aus dem dann das Spiel wachsen kann… Dadurch, dass wir beim Geigenspiel sehr viel auf einmal machen, gibt es eine sehr sehr starke Überforderung. Unter diesen Umständen quasi zusätzlich auch noch auf den eigenen Körper zu hören, fällt vielen schwer, besonders am Anfang des Lernprozesses. Weil man „sowieso so viel zu tun hat“. Wie siehst Du es in Deinen Musikercoachings, ist die Körperarbeit bei hohen StreicherInnen ein vernachlässigter Bereich? Oder arbeitest Du ausschliesslich mit ProfimusikerInnen, die sich der Bedeutung der Körperwahrnehmung schon (eher) bewusst sind?

MB: Sowohl als auch. Leute kommen aufgrund von Verspannungen zu mir, die sie davon abhalten, das zu geben was sie wirklich können. Ich habe aber auch welche, die dem Ganzen an sich schon sehr positiv gegenüberstehen. Sie machen diese Arbeit nicht, „weil es irgendwie dazu gehört“ oder „weil man muss“, sondern einfach, weil sie das sehr genießen und sie immer mehr entdecken wollen. Ich sag mal so: Schauen, wie geil es noch werden kann. Es kann immer schöner, tiefer, freudvoller werden.

EH: Freudvoll – das ist hier ein super Wort!

MB: Ja! Einfach Freude am Musizieren.

EH: Nur wird Üben mit „freudvoll“ eigentlich relativ selten konnotiert. Viele geniessen die Stunden, Kammermusik oder ein Konzert sehr. Aber das Geigeüben macht keinen Spaß, das will ich nicht… Es ist schön, wenn es doch auch freudvoll wird.

MB: Man kann es als Investition betrachten, dass man sich dem Körper widmet. Es sieht von aussen aus, als würde man langsamer vorankommen. Auf lange Sicht ist das aber wirklich schneller. Da bin ich schon wieder in diesem „Effizienzgedanken“… Ich will mich ja quasi „optimieren“ damit ich alles aus mir herausholen kann. 

Aber wie sieht’s denn damit aus, wenn ich auch JETZT den Moment genießen möchte? Selbst wenn ich das Stück noch nicht kann? Es ist möglich das Üben zu genießen, in jedem Stadium des Übens und der Fertigkeit. Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Dadurch ist das Üben nicht etwas, das ich dann einfach mache.

Ich nehme mal an, dass Ray Chen für alle ein Begriff ist. (Er ist ein Geiger in den USA mit asiatischen Wurzeln.) Jemand, der um die ganze Welt tourt… Er sagte in einem Podcast tatsächlich: „Ich übe überhaupt nicht gerne!“ [Lachen] Ich denke mir: Hey, was für einen Beruf hast du da ausgewählt? Üben ist number one…. Eigentlich müsste ich darüber einen Blogartikel schreiben: Ray, wir müssen mal reden.

EH: Jaja, es ist tatsächlich so. Gerade wenn man sich auf ein Vor- oder Probespiel vorbereitet, kommt der Gedanke leicht: „Jetzt muss ich das wirklich gut hinkriegen, ich muss da Stunden und Stunden hineinstecken.“ (Zum Teil kommt die Frage auch von außen: Wie viele Stunden übst du?)

In meinem Werdegang gab es eine sehr sehr grosse Wende. Ich war eine sehr tüchtige und motivierte Musikschülerin, stundenlanges Üben war nie ein Problem für mich. Später habe ich mich gefragt, wie viele Jahre als Profimusikerin noch vor mir stehen. Möchte ich da immer noch täglich diese vielen Stunden am Tag mit Üben verbringen? Ich wollte es wenigestens nicht immer so haben. Ich habe mich dann mit der Frage der Übedauer sehr bewusst beschäftigt, mit meinen damaligen Profs. daran gearbeitet. Und bin natürlich zum Ergebnis gekommen: mehr ist nicht immer mehr. Weniger ist oft mehr!

Maria Busqué

Beim Geigenspiel

den eigenen Körper besser wahrnehmen

EH: Aber zurück zum Thema Körperbewusstsein: Wie kann man anfangen, sich selbst beim Üben besser wahrzunehmen?

MB: Es ist jederzeit möglich. Man fragt sich einfach: Wie geht´s mir gerade 

  • körperlich, 
  • emotional und 
  • mental? 

Einfach ein Bewusstsein für den jetzigen Moment entwickeln, und so eine innere Landkarte langsam aufbauen. (Man ist ja immer mit sich selber zusammen, aber nicht immer ist man wirklich mit sich selber zusammen.) Aus der Bewusstheit „ich spüre meinen Körper, ich sehe auch, wo er „ist“ kommen die Wahlmöglichkeiten – für einen besseren Fingersatz oder Klang. Der Klang kann sofort schöner werden! 

Wenn wir beispielsweise eine schwierige Sonate von Bach gemeistert haben, war die Sonate ja immer schon in uns da. Wir wussten nur noch nicht wie wir die Bewegungen koordinieren. Dann haben wir einen Prozess gemacht, wir haben alles koordiniert. Dieser Prozess muss auch nicht lange sein. Wir müssen nur finden, wie wir diese Ordnung in uns selber wiederfinden. 

Je klarer wir in unserem Körper sind, je mehr wir spüren, was unser Körper gerade braucht oder ist, desto klarer kommen wir auch an das Ergebnis, das wir suchen. Und so wird Üben schneller! Viele von meinen Klienten sagen, dass sie einfach weniger Übezeit als vorher brauchen. 

EH: Das Zeitsparen ist für alle essenziell, nicht nur für Profimusiker…

MB: Genau! Auch Laienmusiker haben es nach meinen Kursen bestätigt, dass sie einfach weniger Zeit zum Üben brauchen um Sachen zu lernen. 

Körper, Seele, Geist und Emotionen. WIR sind das Instrument und wir sind in der Lage, unsere Klangvorstellung umzusetzen. Darum geht es für mich. Genügend Informationen zu haben, mich selber genügend erforscht zu haben, sodass ich meine Klangvorstellung umsetzen kann. So wie es in dem Moment auch gerade kommt.

EH: Sich nach dem eigenen Befinden zu fragen ist sicher ein toller Start. Wie können GeigerInnen die Körperwahrnehmung für einen schöneren Klang am Instrument konkret anfangen?

MB: Dafür gibt´s viele Wege.

1. Sich weniger auf das zu konzentrieren was man alles machen muss. 

Statt konkrete To-Dos wie Noten und Fingersätze stehen diese Fragen im Vordergrund: 

  • Fühle ich mit meinen zwei Füßen überhaupt den Boden während ich hier streiche?
  • Wo ist meine Wahrnehmung gerade?
  • Womit beschäftige ich mich beim Geigenspiel?
  • Wohin geht meine Aufmerksamkeit?
  • Bin ich sofort bei den Fehlern? 

(Was auch ganz verständlich ist…) Aber kann ich „rauszoomen“? Fehler wahrzunehmen ist ja auch nicht schlimm. Ich kann Fehler registrieren, in eine grobe Übersicht kommen und die Wahrnehmung ein bisschen erweitern. 

Dadurch können auch (neue) Fehler auftauchen. Man hat das Stück auf eine bestimmte Art geübt. Mit der neuen Wahrnehmung gelingt das auf einmal nicht so. Das Nervensystem braucht für diese Umstellung etwas Zeit. Das kann wieder dazu führen, dass man eben noch mal anders wahrnimmt, wie man gerade steht oder atmet.

2. Atmung

Auf Streichinstrumenten müssen wir nicht mit dem Atem die Musik machen. Wir können eigentlich so atmen wie wir wollen. Aber meistens atmen wir halt überhaupt nicht. Viele halten schlichtweg die Luft an! 

Fragen:

  • Atme ich überhaupt?
  • Kann mein Atem fliessen, wie er möchte
  • Wie kann die Atmung hier freier fließen?
  • Halte ich an dieser schwierigen Stelle die Atmung an? 

Meistens möchten wir uns bei Schwierigkeiten an etwas festhalten, und  das ist auch ganz verständlich. Aber das bringt uns ja keine positiven Ergebnisse. Wir wollen ja die Stelle einfach gut durchspielen und zwar so, dass wir uns gut fühlen.

3. Wellness

Wie kann ich mich beim Geigenspiel besser fühlen? 

Das würde ich mich immer wieder fragen. Diese Einstellung kennt man in der Streicherwelt, glaube ich, gar nicht so sehr. Oder ich sag mal, wenn man mit einem Professor Glück hat, wird es schon thematisiert. Und es gibt sehr viele Lehrer, die sich mit diesen Fragen beschäftigen und ihre Schüler dann immer wieder auf dieses Wohlgefühl hinweisen. Aber im Musikstudium wird das ganz ganz selten thematisiert.

Es gibt noch viele Möglichkeiten. Das Ziel ist aber immer ein ganzkörperliches Erleben das Instrumentalspiels.

EH: Ich finde das alles extrem wichtig, dass es GeigenschülerInnen vermittelt wird. Ich habe mit der Körperarbeit leider erst ziemlich spät begonnen, bzw. wurde mir das Thema jahrelang überhaupt nicht bewusst gemacht. Im Gegenteil, in der Ausbildung schwebt quasi ein ungeschriebener Mythos: 

„Wenn man richtig gut Geige spielen will, muss man schon ein bisschen leiden.“

„Geigespielen ist schwierig, es braucht stundenlanges, tägliches, hartes Üben.“

Unser Geigerfleck am Hals zeugt auch von unserem Fleiss. [Lachen] 

Diese Narrative war ich vollkommen gewohnt, als ich damals an der Musikuni in einer Lehrveranstaltung von der Bedeutung eines entspannten Körpers zum ersten Mal gehört hab. Zuerst habe ich überhaupt nicht gecheckt wovon die Frau spricht?! Für mich war total normal die ganze Zeit z.B. mit Rückenschmerzen herumzulaufen. Die Beschäftigung mit dem Körper und der Entspannung beim Geigeüben hat mir dann wirklich enorm viel geholfen dabei, meine Ziele zu erreichen.

Was kann man unternehmen, wenn man schon merkt, dass der Arm sich beim Spielen verspannt? Bei konkreten „Geigersymptomen“ also. Gibt es eine Wunderübung oder einen Gedanken?

MB: Nein, ich glaube, das ist wirklich das Forschungsfeld eines jeden. Vorher hat man gelernt: bei Schmerzen einfach weitermachen! Ich würde das unterbrechen. Geige hinunternehmen, den Arm ausschütteln, atmen. 

Wenn wir Gewicht fühlen, signalisiert es, dass unser Körper in Richtung Entspannung geht. Entspannung kommt, wenn wir in der Lage sind, unser Gewicht zu spüren, z.B in den beiden Füßen.

  • Kann ich die Geige halten und dabei noch mein Armgewicht spüren? 

Das ist jetzt eine Aufgabe, die man vielleicht nicht so gewohnt ist. Der Punkt ist, mehr in diese Körperlichkeit zu kommen. 

  • Wie verhält sich jetzt meine Geige zum Arm, Nacken oder Hals, wo ich die Geige balanciere?
  • Ist es eher ein Halten oder Balancieren? 

In der Resonanzlehre wird sehr viel zum Balancieren animiert. Wir balancieren die Geige statt sie zu halten. Letztendlich wollen wir ja, dass die Geige schwingt. Als Schwingkörper braucht sie auch eine gewisse Freiheit. Fragt euch:

  • Wie erleben wir uns in Bezug auf die Geige?
  • Bin ich noch in Kontakt mit diesem Arm?

Der Leitsatz der Resonanzlehre war nochmal: 

Je müheloser die Bewegung, desto resonanzreicher der Klang. Umgekehrt: Je resonanzreicher der Klang, desto müheloser die Bewegung.

Wenn ich ein bisschen mehr Bewusstsein für meinen Arm habe und beginne, die Klänge etwas resonanzreicher zu gestalten, müssten sich die Bewegungen dem anpassen. Das wäre die natürliche Konsequenz. 

Und das Geigenspiel wird dadurch auch müheloser, leichter, fließender werden.

Fragt euch also:

  • Kann ich die selbe Sache, die ich gerade gemacht habe, in einer fließenden Bewegung machen bzw. sie etwas resonanzreicher spielen?

Es gibt wirklich ganz ganz viele Ansätze, um sich einen volleren Klang anzunähern, der erfüllt, Freude macht und bei dem man das Gefühl hat, etwas ausdrücken zu können. Ein Weg wäre, Verspannungen beim Üben zu reduzieren und aufzulösen, den Klang etwas resonanzreicher zu gestalten als vorher.

Leichtigkeit beim Geigenspiel

EH: Du hast das Zauberwort Leichtigkeit schon angesprochen. Danach sehnen sich alle, viele halten es aber für unerreichbar…

MB: Vor allem wenn ich denke, dass die Leichtigkeit erst kommt, wenn ich durch diese ganzen Jahre von Schmerzen gegangen bin.

EH: Ich stehe am 4. April 2026 auf und plötzlich ist es leicht, oder? [Lachen]

MB: „Es kann leichter werden, wenn ich ein bisschen weiter bin.“ Viele haben ein falsches Konzept von Leichtigkeit. Leichtigkeit kann auch von Leichtigkeit kommen und nicht von harter Arbeit!

EH: Ja! Man kann nach Leichtigkeit streben, selbst auf einer leeren Saite in der zweiten Geigenstunde!

MB: Resonanz in jedem Zustand. 

Was Profis von HobbygeigerInnen

„abschauen“ können

EH: Du sagst, dass bei deinen Seminaren auch LaienmusikerInnen mitmachen. 

MB: Engagierte Laien sind auf jeden Fall immer sehr willkommen. Leute, die halt in ihrem Orchester, Quartett mitspielen oder jede Woche Unterricht nehmen. Sie erleben ja mehr oder weniger dieselbe Realität. Laien bringen etwas mit, was die Profis manchmal vergessen haben: die Freude an der Musik. Ganz vielen Profis wird es einfach im Studium ausgetrieben.

Viele GeigerInnen, die zu mir kommen, meinen: „Ach, ja, jetzt spiele ich so wie, als ich 16 war.“ Oder : „Ich konnte mal so spielen, habe es aber im Studium verlernt.“

Wir können gegenseitig voneinander lernen. Diese Unvoreingenommenheit der LaienmusikerInnen finde ich ganz ganz wertvoll.

EH: Eine Kursteilnehmerin meinte mal an einem Kurs im Bezug auf Körperarbeit: “Weißt Du, ich mache das nur als Hobby und brauche das alles nicht, ich muss nur das Stück lernen.“ Da habe ich kurz nachdegacht. Stimmt das? Beim ersten Hören klingt es vielleicht plausibel. Ich hab ihr aber geantwortet: Klar, man kann auch weiterarbeiten ohne dass Du auf den Körper achtest. Überzeugt davon bin ich aber nicht.

Denn Geige als Hobby zu spielen bedeutet meistens ganz simpel 3 Sachen:

  • weniger zeitliche Möglichkeiten, 
  • niedrigerer Schwierigkeitsgrad der Stücke, aber
  • Spaß muss es unbedingt machen, das ist ja der Sinn der Sache!

Und Freude kommt von Qualität, davon bin ich felsenfest überzeugt und das gebe ich auch allen meiner SchülerInnen mit. Wenn das Geigenspiel mühsam oder gar schmerzvoll ist, ist es schwer vorstellbar, dass es lustig ist, nach der Arbeit abends noch Geige zu üben. Daher finde ich den bewussten Umgang mit dem Körper beim Geigenspiel auch für HobbymusikerInnen extrem wichtig.

MB: Ich glaube, die Laien „retten sich“ noch in Anführungszeichen dadurch, dass sie nicht so viele Stunden spielen wie die Profis. Würden sie länger spielen, würden sie die Probleme mehr merken. Trotzdem ja, auf jeden Fall.

Von Schmerzen, Spaß, Qualität und einem späten Anfang

MB: Qualität ist im Profibereich so etabliert, dass „etwas, was Spaß macht oder Freude macht, ist nicht qualitativ hochwertig“. [Lachen]

EH: Oh, davon werde ich wahnsinnig, stimmt. 

MB: Genau. „Spaß haben beim Musizieren ist unseriös.“ [Lachen] Das sehen wir aber auch im Profitraining. Wie viele Profis haben wirklich Freude? Streicher können sehr viel Schmerzen aushalten und am meisten annehmen, dass Schmerzen und Musizieren zusammengehen. Was nicht stimmt! Sie müssen nicht zusammengehen!

Ich habe ja mit Klavier ziemlich spät angefangen. Als Kind habe ich ein bisschen Klavierunterricht genommen, aber ziemlich schnell aufgehört. „Wie man erfolgreich mit Klavier aufhört“, ist übrigens einer der Texte in meinem Buch „Alles im Flow“. Warum Kinder mit dem Instrument aufhören in jedem Alter, mit jedem Instrument. Die Pubertät ist manchmal so eine kritische Phase, wo viele aufhören, auch wenn sie sehr begabt sind. Damit beschäftige ich mich auch sehr gerne in meinen Kursen. Wie wir diese Kinder über den Berg der Pubertät tragen? Und drüber hinaus. Weil dann bleiben sie meistens wirklich dabei.

Zurück zu meiner Vergangenheit: mit 17 habe ich dann wieder angefangen. Ich hatte ein Mädchen auf der Bühne gesehen. Sie war genauso alt wie ich und hat Chopin und Bach gespielt. Es hat mich so berührt! Ich habe gedacht: ich will genau das machen, was sie macht! Und so habe ich beschlossen, Pianistin zu werden. 

Damals hatte ich wirklich nur ein bisschen geklimpert und die ganz einfachen Stücke von damals wieder rausgeholt und mit Mühe wieder alles gelernt. Die Herausforderung war immer wieder zu hören: „Es ist zu spät. Das wird nichts mehr. Der Zug ist abgefahren.“

Tja, ich habe so viele Züge abfahren sehen, ich kam mir vor wie auf dem Hauptbahnhof. [Lachen] Aber für mich gab es keine andere Wahl außer Musik zu machen, weil für mich bedeutete die Musik in dem Moment Verbundenheit mit mir selbst. Das hatte ich nirgendwo anders in meinem Leben und ich konnte da wirklich ehrlich zu mir sein. Später hatte ich natürlich mehr Ressourcen, um ehrlich zu mir sein und mich ausdrücken zu können. Aber in dem Moment, mit 17 das war die einzige Ressource, die ich hatte. 

Jedes Mal, wie ich gehört habe „es sei zu spät“, war meine Antwort: „Vielen Dank für Ihre Einschätzung, aber ich mache jetzt einfach mein Leben weiter so wie ich es geplant habe.“ Ich hatte diese innere Entschlossenheit in mir.

Mit 19 war ich auf meinem ersten Meisterkurs. Ein Kollege hat mir erzählt, dass er mal eine Sehnenscheinentzündung gehabt hat. Er meinte: „Pass mal auf, Maria! Wenn Du mal sowas hast, dann wird nichts wieder wie vorher!“ Ich wusste gar nicht, was es ist. „Ja, es tut dann weh oder man muss für ein Jahr aufhören zu spielen.“ 

In meinem Studium hatte ich mehrere Kollegen, die kurz vor der Prüfung wirklich ein halbes oder ganzes Jahr pausieren mussten und die Prüfung erst im nächsten Jahr nehmen konnten. Das hat mich so geprägt, dass ich immer auf meinen Körper gehört habe. Dieser Kollege, dieses Gespräch hat mich informiert. Wenn Du zu viel machst, dann musst du aufpassen. Deswegen hätte ich mich auch nie zu Tode üben können. Tausendmal wiederholen als Übestrategie hat bei mir sowieso nicht funktioniert.

Ich habe einfach andere Übestrategien entwickeln müssen, weil ich sonst die Musik nicht in mich aufnehmen konnte. Du bist 17 Jahre alt, fühlst und liebst die Musik. Du möchtest ja auch ausdrücken, aber das Handwerk ist noch nicht da. Mein Kopf konnte die Noten ganz langsam prozessieren.

Ich musste einen Weg finden, wie ich von diesem Bewussten ins Unbewusste kommen konnte und mir das selber beibringen. Wir sind eigentlich immer unser erster und bester Lehrer. Und wir entscheiden, wer der Assistent oder die Assistentin sein kann. Das Wichtigste ist, dass wir mit uns verbunden sind und das als unseren Kompass nehmen.  Ich glaube, das fällt den meisten schwer, weil wir eigentlich das Gegenteil gelernt haben. Wir sind so geprägt von unseren Lehrern.

Ich finde, gerade Musikstudentinnen sind die vulnerabelsten Musiker. Sie sind offen und saugfähig wie ein Schwamm! Und nehmen alles auf, was der Prof. sagt. Und so werden Biografien geprägt. Ob man in der einen oder in der anderen Klasse war. Es ist nicht immer wohltuend für einen, was man da lernt. Diese Prägung abzulegen – das ist für die meisten der Grund, in meinen Kursen dabei zu sein. Da kommt alles vor. Alles.

Lampenfieber beim Geigenspiel bekämpfen

EH: Spannend. Wir haben eine andere Frage vorhin kurz angesprochen. Wie kann ich aus mir heraustreten? Wie kann ich das geben was ich wirklich kann? Da landen wir beim Lampenfieber. Das ist ja, glaube ich, nicht nur eine mentale Sache, oder?

MB: Nein. Beim Lampenfieber greifen die Kenntnisse vom autonomen Nervensystem am meisten. Ob wir viel oder wenig Lampenfieber haben, das hat ganz viel damit zu tun, wie wir geprägt wurden.

  • Was bedeutet ein Auftritt [für mich als SpielerIn]? Was hängt daran? 

Eltern im Publikum, ganz viele Zuhörer oder eine besonders tolle Kollegin im Programm direkt vor einem selbst… das alles kann Stress auslösen. 

Lampenfieber ist ein Programm, das (in uns) läuft. Ich bin aufgeregt, vielleicht sogar Wochen bevor ich da hinfahre, spüre ich schon die Aufregung. Und das Programm läuft. Indem wir jetzt in diesem Programm stecken, haben wir wenige Wahlmöglichkeiten. Wir kommen direkt an unsere Bewältigungsstrategie: Erstarren, Herzklopfen, Ohnmacht, Durchfall… etc. 

Wir können auch nicht mit positiven Gedanken da reingreifen, weil das ist als prozedurales Gedächtnis abgespeichert im Gehirn. Das heisst: Auftritt, zack, da läuft das Programm bis das Konzert vorbei ist. Man kann da nichts machen.

Was man aber schon machen kann, ist dem Nervensystem mittels von Signalen Folgendes deutlich zu machen: 

„Es ist hier gerade sicher. Oder es ist etwas sicherer, als Du denkst.“

EH: Der berühmte Tiger…

MB: Genau. Der Tiger ist gefühlt auch da. Hier ein paar Tipps gegen Lampenfieber: 

1. Sich der Situation mit Neugierde zuwenden

  • Wie alt sind eigentlich die Jurymitglieder?
  • Wie groß sind sie?

Neugierde in die Situation reinzubringen kann so ein Muster verändern und regulierend wirken.

2. Mit der Wahrnehmung spielen

Beim Lampenfieber hat man meistens eine engere Wahrnehmung (Tunnelblick). Es ist ganz normal und gehört zur Bewältigungsstrategie!

Was wäre, wenn wir stattdessen die Wahrnehmung etwas öffnen? 

  • Uns im Raum orientieren. 
  • Ist es möglich vielleicht nach oben, nach unten, nach links zu gucken? 
  • Oder alle roten Objekte zählen?

Durch solche kleine Aufgaben checkt das Nervensystem: „sie guckt gerade nach roten Sachen, so schlimm kann´s ja wohl nicht sein!“ Wenn der Tiger da ist, suchst Du nicht nach roten Sachen, da suchst Du nur nach der Tür. [Lachen]

EH: Diese Übung machen wir ja auch hier in meiner Klasse und das sind  die lustigsten Momente! Jemand spielt z.B. Tonleiter und ich rufe: Zähle bitte alle Fenster! Zuerst kommt ein vollkommen überfordertes Gesicht, aber danach so viel Lockerheit! Es ist die Überraschung.

MB: Genau, und weil das das Muster unterbricht. Es lockert auf, ich lache, weil es irgendwie so komisch und absurd ist. Dadurch bekomme ich sowieso wieder ein bisschen mehr Regulation und kann mich selber wieder ein bisschen spüren. Sobald sich das Nervensystem „beruhigt“, habe ich wieder etwas mehr Wahlmöglichkeiten. 

EH: Und Freude?

MB: Ja. Wobei Freude kommt aus dem Gefühl der Kompetenz. Sie kommt, wenn ich dass Gefühl habe, ich bin hier kompetent, ich kann. 

Wie komme ich aus mir

beim Geigenspiel heraus?

Und die Frage „Wie komme ich aus mir raus?“ ist ein ganz ähnliches Thema. Ich komme nicht aus mir raus, weil ich im Programm bin. Mein Nervensystem empfindet diese Situation (Konzert, Vorspiel) als Bedrohung. Deswegen läuft das Programm. Ich kann es erstmal in die Regulation bringen, um wieder Wahlmöglichkeiten zu bekommen. Dann bin ich mehr ich! Weil wer soll denn da rauskommen, wenn da niemand ist? Wenn Du so mit dem Programm beschäftigt bist?

Es gibt sehr viele Regulationsübungen. Dann bin ich wieder bei mir angekommen, kann mich wieder ein bisschen spüren. Nur ein bisschen! Das reicht ja schon am Anfang. Nur ein bisschen mehr als vorher. Nicht immer gleich alles wollen.

  • Nimm dir einen Moment Zeit zu registrieren dass du dich jetzt etwas mehr wie du selbst fühlst als vor 5 Minuten. 

Von da an kann das Nervensystem wieder ein bisschen verarbeiten. Und dann kommt wieder ein bisschen mehr Regulation, weil: ich habe dem Nervensystem Zeit gegeben das zu prozessieren, was es gerade erlebt hat. 

Der Grund für Anspannung bei Auftritten ist, dass alles so schnell vor unseren Augen abläuft! Es läuft schneller als es uns lieb ist. Um das Lampfenfieber zu bekämpfen, sollten wir diesen Prozess etwas verlangsamen und es uns selber angenehmer gestalten.Von dem Ort aus ist ja jemand jetzt „zu Hause“ und dann kann dieser Jemand austreten und die Musik ausdrücken.

EH: Ist es dann möglich, in Flow zu kommen? Du bist ja auch die Flow Flüsterin. Die originellste Berufsbezeichnung, die ich je gelesen habe! [Lachen] Was können sich darunter die ZuhörerInnen vorstellen?

MB: Ich nenne mich mit einem Augenzwinkern die Flow-Flüsterin, weil ich Leuten zeigen kann, wie sie in Flowzustände kommen. Diese Zustände können wir in jeder Sparte unseres Lebens erleben, sei es beim Spazieren, Kochen oder beim mit den Kindern Spielen, Musizieren, Tanzen. Egal welche Situation – wir können immer ganz tief hineinsinken, alles um uns herum vergessen, da drin aufgehen und uns wirklich erfüllt und verbunden fühlen. 

Ich kann Leuten zeigen, wie sie die Tür öffnen, dass Flowzustände eintreten können. Wir können das nicht erzwingen. Das muss wirklich entstehen, aber man kann das Türchen oder das Fensterchen öffnen, dass es dann von selbst eintreten kann. Ich zeige also Werkzeuge, wie Menschen beim Üben oder beim Konzertieren die Zustände einladen, in denen sie sich ganz verbunden fühlen, aufgehen und wirklich ihre Höchstleistung erbringen können. Ganz mühelos. 

EH: Ist diese Synthese von Körper und Geist, von Physischem und Mentalem dann sozusagen die Voraussetzung dafür, dass wir diese schönen Momente überhaupt erleben können?

MB: Genau. 

Die Sache mit Zeit,

Aufmerksamkeit und Geduld beim Üben…

EH: Ich merke es oft, dass viele GeigerInnen solche Erlebnisse (bzw. Erfolge allgemein) sofort und schnell haben wollen. Aber so läuft es leider nun mal nicht… es braucht eine (auch zeitliche) Investition, bis es uns gelingt, aber ich finde diese Arbeit eigentlich sehr spannend. Man kommt runter, kann sich in sich auch vertiefen. 

Das ist ein enormer Kontrast zum heutigen Rasen. (Tja, das klingt wahrscheinlich sehr altmodisch, als wäre ich meine eigene Urgroßmutter…) Jeder, wirklich jeder, den ich kenne, kämpft mit Zeitmangel. Wir alle haben viel zu tun, manche auch zu viel Stress. 

Beim Üben hast Du plötzlich Zeit und Möglichkeit, in diese Interaktion mit dir selbst zu treten. Es klingt vielleicht leicht esoterisch. Ich finde diese Vertiefung sehr bereichernd und den Flow als eine Art „Belohnung“. 

MB: Ich finde es gar nicht altbacken. Die Geschwindigkeit, in der sich unsere Gesellschaft bewegt und die Informationen, die wir uns selber erlauben aufzunehmen, ist sehr hoch.

Wir können ja auch das Handy ausmachen und nicht den Fernseher einschalten… Das würde ich so als Experiment mal zum Ausprobieren mitgeben. Was wäre wenn du eine Woche lang nicht in die sozialen Medien reingehst um einfach mal deinem eigenen Rhythmus zu folgen? Ich finde, das ist unsere Aufgabe in der modernen Zeit: uns selber die Räume zu geben, in denen unsere Aufmerksamkeit nicht gespalten ist.

Ich höre immer: „Ich habe keine Zeit zum Üben!“ Die Menschen haben keine oder weniger Zeit. Aber ich glaube, die Zeit ist die gleiche wie früher! Was schwierig ist, ist die Aufmerksamkeit zu lenken.

Letztendlich geht´s darum, wie Du mit deiner Aufmerksamkeit und deiner Energie umgehst. Wann erlaubst Du, dass Dinge von außen in deine Aufmerksamkeit eintreten? In dein wundervolles Gehirn, das morgens komplett offen und bereit ist, was Neues zu lernen. Morgens gleich in Social Media reinzugehen ist z.B. so eine Sache…

Stattdessen kann ich mir meine kleine Morgenroutine nehmen. Oder ich beginne mit meinem Instrument, meinen Übungen usw. Dann habe ich was für mich getan, aus diesem Ort heraus, der verbunden und der entspannt ist und der noch nicht voll im Stress ist.

Um ehrlich zu sein: wir MusikerInnen haben ja keinen Beruf, wo es um Leben und Tod geht. Es gibt bei uns keine Notfälle. (Höchstens Anrufe wie „Können Sie heute Abend in der Staatsoper?…“ das ist dann wirklich ein Notfall.) Die meisten von uns haben eben nicht solche Situationen, also kann man das Handy wirklich auslassen. Es sei denn, man erwartet einen wichtigen Anruf.

Bei mir ist das Telefon sowieso seit 10 Jahren auf stumm und ohne Vibration. Immer. Die meisten Chats, auch mit Einzelpersonen, sind auf stumm geschaltet. Ich krieg Benachrichtigungen erst wenn ich in die App reingehe. 

Heutzutage ist es wichtig, sich diese Räume zu schaffen, in denen man nicht dauernd auf externe Impulse reagieren muss, sondern aus dieser Verbundenheit mit sich selbst heraus agiert und selber bestimmt, wann was reinkommt. Das ist, finde ich, eines der größten Learnings, die wir haben können.

EH:  Ja, absolut! Wir haben z.B. auch gar keinen Fernseher, Tablet. Für mich bedeutet der Computer Arbeiten. Organisieren, Texte schreiben, Noten kaufen, einrichten, drucken usw. Bin ich fertig, wird der Laptop zugemacht und das war´s. 

MB: Ich habe ja mit 17 mit Klavier angefangen und mit 25 habe ich am Konservatorium Abschluss gemacht. Es war sehr zügig! Zusätzlich habe ich in Musiktheorie auch noch Diplom gemacht. Ich habe quasi beides auf Hauptfach studiert. Hätte ich da social media gehabt – ich weiß nicht, ob ich es geschafft hätte! [Lachen] 

Ich bin froh, dass diese ganzen Sachen auch später entstanden sind. Ich habe damit auch nur wegen meines online Business angefangen, weil ich ja meine Kurse gebe und ganz viele MusikerInnen sind auf Social Media. Und um mich bekannter zu machen, bin ich dann auf Facebook und auf Instagram. Aber von mir aus hätte ich so einen Schritt auch nie gemacht.

EH: Man hat ja jahrhundertelang ohne Social Media gelebt und es hat wunderbar geklappt.

MB: Auf jeden Fall! Mein Punkt ist: unser Gehirn ist nicht so evolutioniert wie unsere Medien oder die Mittel, die wir haben um an Informationen zu gelangen. Wir müssen respektieren, dass unser Gehirn nur eine bestimmte Anzahl von Informationen gleichzeitig verarbeiten kann. 

Ich mache jetzt zusätzlich zum Lampenfieber-Kurs auch einen Kurs zum Thema „Musik auswendig spielen“.  Weil diese Fragen werden mir so oft gestellt:

  • Wie kann ich schneller Musik auswendig spielen?“
  • Wie kann ich nicht in Blackout kommen?“
  • Wie kann ich mich allgemein besser konzentrieren?“ 

Das kommt, weil wir nicht gelernt haben uns anzupassen. Vor bestimmte Dinge auch Regeln (oder Riegel) zu setzen, sodass wir uns besser konzentrieren. Falls sich jemand wundert, warum er/sie sich bestimmte Sachen nicht merken kann – das ist meines Erachtens der Grund. Das Gehirn ist müde und kann deswegen weniger Sachen verarbeiten.

EH: Jaja. Wir sind vom Alltag auch gewohnt, andauernd von außen Input, Informationen, Reize zu bekommen und diese aufnehmen zu müssen. Im Gegensatz dazu, wenn ich jetzt mit meiner Bratsche da stehe und übe, passiert alles in meinem Kopf, in meiner musikalischen Vorstellung, in der Klangvorstellung. Ich muss meine Zeit strukturieren, die Art und Weise, wie ich ein Problem herangehe, selber aussuchen. Das fällt den meisten SchülerInnen schwer, weil diese Selbstständigkeit einen so starken Kontrast zum Alltag bildet. 

Die zweite „Nebenwirkung“ des schnellen Alltags, den ich immer wieder bei neuen SchülerInnen beobachte, ist, dass man Ergebnisse auch beim Geigeüben sofort will. Sonst mündet es in Frustration. Den  Wunsch kann ich gut nachvollziehen. 

Aber ein Streichinstrument zu spielen, ist leider nicht diese Sportart. Dieses Verständnis den Leuten mitzugeben ist für mich ein großes Anliegen. Vom Einkaufen, Organisieren, Apps kennen wir das Warten, die Geduld fast überhaupt nicht mehr. Wenn wir mit nur zwei Klicks im Internet etwas kaufen können und gewohnt sind, das Paket am nächsten oder spätestens übernächsten Tag zu haben, erzieht es uns nicht gerade zur Geduld. Die Möglichkeiten sind sehr bequem, ich verurteile das auch nicht. Sie sind nur nicht besonders förderlich für unsere Grundeinstellung dem Instrument und unserer Arbeit am Instrument gegenüber.

MB: In den sozialen Medien sehe ich immer wieder, wie sich Lehrer darüber austauschen, dass Kinder heutzutage nicht mehr belastbar sind.  Im Sinne dass sie gar nicht mehr länger bei einem Stück bleiben wollen, sondern schnell wieder das nächste Stück lernen wollen, anstatt irgendwie ein Stück wirklich zu vertiefen.

Für mich ist es ein systemisches Thema. Schon die Eltern dieser Kinder konnten nicht in sich ruhen, weil sie das nicht gelernt haben. Und wenn die Eltern schon nicht in sich ruhen, wie könnten die Kinder das? 

Heutzutage braucht es, finde ich, eine Art herkuleische Kraft, die Außenwelt wirklich gut zu dosieren, sodass für die Familie, für einen selbst gerade genug Informationen da sind. Wie viel ist genug? 

Ich finde, mit dem Wort „genug“ oder „gut genug“ können wir viel erreichen. 

Auch beim Üben. Wenn wir in der einen Übesitzung „voll und bis aufs Maximum“ üben wollen, sollten wir vielleicht einen dieser Ausdrücke wählen:

  • Genug. 
  • Gut genug für heute.
  • Gut genug für jetzt.
  • Weit genug für jetzt.

Nächster Fortschritt registriert, morgen geht’s weiter. Mir hat es sehr sehr viel gebracht.

Von der „Bin ich gut genug?“-Frage

EH: Absolut. Was können GeigerInnen tun, denen in der Musikschule, im Studium oder sogar in der Familie von Musikereltern jahrelang suggeriert wurde:

„Du bist nicht genug.

Du kannst es nicht.

Es ist so schwer für dich.

Vergiss das, es ist nicht deine Liga.“

Mittlerweile habe ich sehr sehr viele SchülerInnen von anderen Klassen übernommen, die von solchen wirklich traumatischen Erlebnissen erzählt  haben und da einfach weg wollten. So was bremst einen teils noch jahrelang.

MB: Die „Bin ich gut genug?“- Frage ist tatsächlich einer der Texte in meinem Buch. In diesem Text schreibe ich, und das ist gleich mal ein Tipp:

1. Wir können einfach mal ja sagen. 

Vielleicht gibt’s einen Teil in uns, der sagt „Ach, das stimmt nicht, das stimmt nicht!“ Aber vielleicht gibt’s einen anderen Teil, der ein bisschen aufatmen kann und sagt: „Was wäre, wenn ich gut genug bin?“

Diese Idee kann man dann nach und nach erweitern.

„Ja, Du bist gut genug, um neben deinem Idol am Pult zu sitzen und gemeinsam im Orchester zu musizieren.“

„Ja, Du bist gut genug nach langjähriger Pause wieder aufzutreten.“

Wir sollen uns selbst die Erlaubnis geben. Wenn wir wissen, dass die anderen uns die Erlaubnis geben, dann tun wir etwas. Aber wir können die Erlaubnis auch einfach mal uns selbst geben und denken, dass wir gut genug sind. Es kostet dieselbe Energie das zu machen, was die anderen wollen, wie das zu machen, was wir wollen.

EH: Tolle Übung!

MB: Ein anderer Ansatz ist das Schreiben. Ich halte ganz ganz viel von Journaling. Was ist hinter der „Bin ich gut genug?“- Frage? Nächster Tipp also:

2. Die Gedanken, die einem im Kopf rumspuken und ihr Unwesen treiben, auf Papier festhalten. 

Gedanken, die wir nicht wirklich wahrnehmen. Schreiben, schreiben, schreiben, ohne drüber groß nachzudenken. Das brauchst Du auch nie wieder lesen, es ist nur das schriftliche Festhalten, worum es geht. Es ist einer von diesen Praktiken von Julia Cameron. „Morning pages“ heißt diese Praxis. Man soll jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen drei A4 Seiten voll schreiben.

Es gibt viele Möglichkeiten, das Unbewusste rauszulassen. Das Schreiben ist eine Möglichkeit, auf die viele schwören. Und sei es: „ich weiß gerade nicht, was ich schreiben soll, ich bin gerade aufgestanden und habe keine Lust!“ Was gerade kommt. So kann man nach und nach die Sachen rausbringen. 

Weil das, was uns belastet, ist ja in uns drinnen. In dem Moment, als es uns belastet hat, konnten wir es nicht teilen. 

Ich habe auch so ein Erlebnis aus meiner Studienzeit. Ich hatte mal ein halbes Jahr, wo ich Kammermusik mit einem Trio gemacht habe. Wir hatten eine ganz alte, respektierte Lehrerin, selber auch Pianistin. Sie wollte immer, dass ich im Haydn Trio die Fingersätze spiele, die sie wollte. (Aber sie hatte Arthrose in den Fingern, daher waren ihre Fingersätze eben nur für sie mit der Arthrose geeignet. Ich hatte andere Fingersätze, die sie nicht gut fand. Ich habe es überhaupt nicht ernst genommen, irgendwie ist es ja immer gegangen. Nach der Prüfung hat sie mich zu sich gebeten und gesagt: „Maria, Du hast ein Problem. Du hast das und das noch nicht verstanden.“ (Wir mussten die Prüfung wiederholen oder so was, so genau kann ich mich nicht mehr erinnern.) Auf jeden Fall war ich verblüfft. Ich war ja eigentlich ziemlich zufrieden, weil wir trotz ein paar Verspielern ein wirklich ein gutes Gesicht gemacht haben. 

Da bin ich schnurstracks zu meinem Prof, der hatte da Unterricht. Als er fertig war, habe ich angeklopft und ihm das erzählt. Ich musste dann sofort heulen. Er meinte: „Weisst Du, Maria, jeder hat Probleme! ich habe auch Probleme! Wenn Du suchst, dann findest Du immer Probleme! Mach Dir nichts daraus. Alles fein.“

So einen Prof. würde ich allen wünschen. Der hatte zwar keinen guten Ruf, man hat gesagt, bei ihm spielt man ja nicht so viel im Unterricht. Das hat gestimmt, die Studierenden haben wirklich nicht viel gespielt, dafür haben wir viel geredet, vom Üben z.B. Aber mein Klang wurde immer besser. Er hat mich immer so respektiert und unterstützt… das war einfach der beste Prof. den ich jemals hatte! In meinem Zustand (des späten Anfangens) sowieso. 

Ich war ihm so dankbar, dass er mich in dem Moment auffangen konnte! Der Vorfall ist als Erinnerung zurückgeblieben, aber es schmerzt mich nicht. Weil ich in dem Moment die Gelegenheit hatte, das mit ihm zu verarbeiten. Und das ist der Punkt! 

Es gibt immer den ersten Moment. Wenn wir in dem Moment niemanden haben, mit wem wir das Erlebte teilen und wirklich verarbeiten können, dann bleibt es in uns gespeichert. Die Sache mit uns selber zu verarbeiten ist auch möglich! Wenn ein Anteil in uns, der wirklich über die Sache drüberschaut und auch ich sag mal „erwachsener“ ist, mehr Überblick hat und sagt:

„Natürlich hast du kein Problem.“

„Natürlich bist du gut genug!“

Ich sag jedem: Du bist gut genug.  Denn ich habe so schwierige Sachen in meinem Leben als Musikerin geschafft, dass ich denke, wenn ich es geschafft habe, dann kann das jeder schaffen!

Ich habe wirklich geschafft Profi zu werden, gut zu spielen und wirklich mit tollen Leuten super schöne, schwierige Werke auf die Bühne zu bringen. Und ich habe immer an mich geglaubt, denn für mich war die Musik notwendig, um mit mir verbunden zu sein. Deswegen wollte ich Musik machen! Es gab keinen anderen Grund, ich wollte mich nicht zeigen. 

Und v.a. weil ich immer außerhalb der Konkurrenz war. Ich habe mich niemals mit anderen gemessen, das hatte gar keinen Sinn und Zweck. Ich habe ja immer als Letzte abgeschnitten. Deswegen bin ich im Nachhinein über diesen Verlauf von meiner Laufbahn sehr froh, weil ich mich nie mit anderen verglichen habe. Mir sind nie Wettbewerbsgedanken gekommen. Das war sehr befreiend! 

Ich wollte einfach immer nur besser sein als ich selbst gestern war! Nicht als die anderen, gegen sie konnte ich sowieso nicht. Es war super gesund, immer nur mich selbst als Richtlinie gehabt zu haben.

EH: Super… „Sich selbst als Richtlinie zu nehmen“ halte es für ein ganz wichtiges Motto für viele hohen StreicherInnen. Es ist aber leichter gesagt als getan. Denn der schon erwähnte Druck ist im Beruf nämlich sehr sehr groß. Wenn StudienabsolventInnen eine Festanstellung im Orchester suchen und die Probespiele (die üblichen Auswahlverfahren in Symphonieorchestern) durchmachen, ergibt sich der Vergleich mit anderen BewerberInnen von der Natur der Sache automatisch. Man wird bewertet, gepunktet und das engt schon sehr ein. Trotzdem muss man da leider durch. 

Das Mitmach- und Mutmachbuch

Du hast schon dein sehr schönes neues Buch angesprochen, magst Du davon mehr erzählen?

MB: Jaaa, ich zeige es mal in die Kamera!

EH: Herzlichen Glückwunsch!

Alles im Flow - die Kunst, ein musikalisches Leben zu führen, von Maria Busqué

Alles im Flow. Die Kunst, ein musikalisches Leben zu führen

MB: Es ist im Wießner-Verlag veröffentlicht. Der Titel ist: „Alles im Flow. Die Kunst, ein musikalisches Leben zu führen“. Ich führe die LeserInnen durch die Phasen, aus denen für mich musikalisches Leben entstehen kann. Es geht im Buch um:

  • Anfänge der Musik – ein musikalisches Leben kann man ja irgendwann anfangen. Ich spreche hier auch ein bisschen über meine Anfänge.
  • Hürden – also Sachen die zwischen sich selbst und dem Musizieren im dem Weg stehen 
  • Musik leben – wenn man Musik schon wirklich ausführt 
  • Musik unterrichten – Es ist ein eigenes Kapitel geworden, weil für mich erst, wenn wir eine Sache unterrichten, wir sie auch wirklich durchdringen.
  • Das blaue Kapitel enthält Fachliches, z.B. Flow und Resonanz beim Musizieren.
  • Neue Wege gehen – In jedem Leben ist es spannend und wertvoll, sich mit neuen Impulsen zu beschäftigen. Für mich war es der Wechsel zum Cembalo.
  • Musik transzendieren – Was vermitteln wir mit der Musik? Wie fühlen wir uns verbunden? Momente, Sternstunden, die wir nicht erklären können. Hier geht´s schon in Richtung Philosophie, Spiritualität. Und das ist meine persönliche Herangehensweise, weil sonst müssten wir ja eigentlich nur die richtigen Noten in der richtigen Reihenfolge, zur richtigen Zeit mit dem richtigen Finger auf die richtige Taste spielen. Das ist ganz schön langweilig, um ehrlich zu sein. Wie können wir an das kommen, wo wir uns als Einheit fühlen? Das wäre mein Weg.

EH: Es ist also weder Roman, noch Sachbuch, sondern…

MB: Ich nenne es ein Mitmach- und Mutmachbuch. [Lachen] Hier und da sind Übetipps drin. Dem Unterrichten widme ich ein ganzes Kapitel. Ein längerer Text ist z.B. „Wie Schüler musikalisch selbstständiger werden“ Quasi mit meiner Unterrichtsphilosophie und den Fragen, die man sich stellen kann. (Das hat ja auch immer ganz viel mit einem selbst zu tun…)

Man kann das Buch auch einfach nach Kapiteln, nach Themen lesen. Am Anfang steht auch ein Register, die kleine musikalische Hausapotheke.  [Lachen] Hier kann man gezielt nachschauen: Hast Du Angst? Ok, mal gucken, was Maria über Angst sagt. Applaus, Hören, Schmerzen und viele andere Themen sind mit dabei. 

Man kann das Buch aber auch zu jeder Zeit einfach aufschlagen und den aufgeschlagenen Text so lesen. Es gibt zwar einen roten Faden, dennoch steht jeder Text eigentlich für sich. Ein schönes Buch einfach um es auch zu verschenken

Am Ende steht dieser Satz: „Ein Buch für jeden, der anstrebt ein schwieriges Unterfangen zu meistern und auf dem Weg dahin Freude zu finden.“ Denn das, was ich damals mit 17 als Pianistin gemacht habe, ist schon ganz schön krass. Aber ich glaube, jeder von uns kennt die Momente, wo wir uns etwas wünschen oder auf etwas hinarbeiten, was eigentlich fast unmöglich erscheint und was dann doch möglich wird. Um diesen Prozess geht’s mir im Buch.

EH: Wo kriegt man denn das Buch?

MB: In jedem Buchladen seines Vertrauens oder beim Verlag kann man das bestellen.

Wie Dir Maria mit ihrem Angebot helfen kann

EH: Sehr gut. Wir wollen noch von deinen sehr sehr wertvollen und spannenden Kursen sprechen. Worum geht es in ihnen genau und für welches Zielpublikum hast Du sie konzipiert?

MB: Ich gebe zur Zeit am meisten Onlinekurse und manchmal Fortbildungen in Präsenz

  • „Unterrichtsflow“ heisst der eine Onlinekurs. Wie wir mit den Schülern in Flow kommen und v.a. wie Schüler musikalisch selbstständiger werden, lernt man hier. Es ist ein reiner Didaktikkurs und es geht viel um Lernprozesse und um die Schüler-Lehrer-Beziehung. Es ist mehr ein psychologischer Kurs, ein Kurs für die innere Arbeit. Teilnehmer melden ganz oft zurück, dass sie komplett energetisiert in die Ferien gehen, sich aufs nächste Schuljahr freuen.
  • „Flow-Seminar“ ist mein zweiter Kurs, hier geht´s ums eigene Musizieren. Atmung, Gewichtsgefühl, Hören und den Einfluss auf unsere Wahrnehmung und den Klang. Alle Themen, die wir heute besprochen haben und viel mehr. 

Ich biete diese zwei großen Kurse abwechselnd an. (Im Herbst fange ich wieder eine neue Runde von Unterrichtsflow an.)

Zusätzlich habe ich noch kleinere Selbstlernkurse. Die Videos schaut man sich selber an und macht die Übungen durch.

Bald kommen Kurse zu den Themen Lampenfieber und Musik auswendig spielen herausUnd immer wieder gebe ich kostenfrei Webinare und günstige Workshops. Man lernt mich hier ein bisschen kennen. Update: Der Kurs Lampenfieber Soforthilfe ist bereits erreichbar und bis 14.4.2023 zum Einführungspreis erhältlich. Infos hier.

EH: HobbymusikerInnen, StudentInnen oder MusiklehrerInnen finden also gleichermaßen wertvolle Inhalte bei Dir. Liebe Maria, vielen herzlichen Dank fürs Interview, es war sehr spannend!

MB: Vielen Dank für die Einladung!

Maria ist übrigens auch auf Social Media aktiv: hier kannst Du ihr auf Instagram und auf Facebook folgen. 

Foto Maria Busqué, Fotograf Ralf Hiemisch

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